Innerhalb der Ökolandbau-Bewegung wurde das Thema Pflanzenzüchtung als erstes von Menschen aus der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise aufgegriffen und aktiv verfolgt; so gab es bei Demeter als erstem Bio-Verband eine Richtlinie für Pflanzenzüchtung. Laut dieser zählt "Hybridzüchtung, unabhängig vom Herstellungsweg" explizit nicht zum Methodenkanon der biologisch-dynamischen Züchtung. Denn laut Demeter kommt "samenfesten Sorten [...] eine große Wichtigkeit im Hinblick auf den Fortbestand unserer Kulturpflanzen zu, aber auch im Hinblick auf die menschliche Ernährung. [...] Samenfeste Sorten werden gegenüber Hybriden bevorzugt." Im Kontrast zu dieser allgemeinen und für die Anbaupraxis nicht bindenden Einordnung sind jedoch im praktischen ökologischen Erwerbsanbau (inkl. dem biologisch-dynamischen Anbau) F1-Hybriden aus konventioneller Züchtung bei zahlreichen Kulturen weit verbreitet, und einzelne Bio-Züchter, etwa Walter Goldstein in USA und sativa Rheinau in der Schweiz verfolgen den Weg der F1-Hybridzüchtung bei Mais (und Tomatenunterlagen).
Mit dieser Ausgangslage folgten etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einladung zur sog. Herbsttagung der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum mit dem Thema: "Biodynamische Landwirtschaft und F1-Hybridsorten". Corinna Nieland hat die Veranstaltung Anfang Oktober am Goetheanum (Schweiz) zusammengefasst und in der Zeitschrift Lebendige Erde veröffentlicht.