Leitende Grundsätze
- Kulturgut – Gemeingut – Gemeinnützig
Sorten sind Kulturgut. Sie stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit dem ständigen Wandel des Menschen und der Gesellschaft. Wir möchten dazu beitragen, dieses Kulturgut in seiner Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Wir sehen Sorten als Gemeingut, das nicht privatisiert werden sollte. Deshalb verzichten wir ausdrücklich auf geistige Eigentumsrechte jedweder Art (Sortenschutz und Patente), sowie auf Züchtungsmethoden, die den Nachbau oder die weitere züchterische Nutzung verhindern.
Wir betrachten biologisch-dynamische Züchtung als gemeinnützig und halten sie deshalb frei von Profitinteressen. Wir züchten für die Gesellschaft als Ganzes, und die Gesellschaft möge diese Züchtungsaktivitäten auf breiter Basis finanziell ermöglichen (z.B. durch Spenden, Zuwendungen und Förderprogramme).
- Biologisch-dynamisch als Grundlage
Unsere Arbeit gründet auf der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise. Wir versuchen harmonisierend und fördernd auf die Wachstumsprozesse einzuwirken und die Lebenskräfte der Pflanze zu stärken. Dazu verwenden wir beispielsweise die biologisch-dynamischen Präparate.
Wir haben ein ganzheitliches Pflanzenbild. Die Pflanze sehen wir als lebendiges Wesen, das aktiv mit seiner Umgebung in Verbindung steht und über die rein physisch-materielle Erscheinung hinaus von Lebenskräften gestaltet und erhalten wird. - Hochwertige samenfeste Sorten für den ökologischen Anbau
Wir züchten offen blühende, samenfeste, d.h. nachbaufähige Sorten und keine F1-Hybriden.
Wir entwickeln qualitativ hochwertige, schmackhafte und bekömmliche Sorten mit gutem Ertragspotenzial. Unser Qualitätsverständnis reicht von agronomischen, technischen, sensorischen etc. Eigenschaften über die inhaltsstoffliche Zusammensetzung bis hin zur Ausgestaltung und Intensität der Lebenskräfte einer Sorte.
Wir entwickeln neue Sorten für den vielfältigen ökologischen Anbau – vom Erwerbsanbau bis zum Anbau auf dem Balkon – und bieten so eine Alternative zu F1-Hybriden, CMS und GVO.
- Methodisches Vorgehen
Unsere praktische Arbeit findet „on-farm“, d.h. in biologischdynamisch bewirtschafteten Zuchtgärten statt und nicht im Labor. Biotechnologische und gentechnische Verfahren im Züchtungsprozess und zur Selektion lehnen wir ab. Deshalb kommen beispielsweise GVO und MAS nicht zum Einsatz.
In Ergänzung zu den klassischen Züchtungsmethoden der Kreuzung und Selektion erforschen und entwickeln wir auch neue Methoden im Umgang mit den Kulturpflanzen. Dazu zählen etwa die Behandlung mit Klängen, Eurythmie, Meditation oder die Anwendung von Winterkräften.
Um dem Ziel der möglichst hochwertigen Sorten näher zu kommen, legen wir besonderen Wert auf Geschmacksauslesen im Zuchtgang. Qualitätsuntersuchungen unter anderem mit Bildschaffenden Methoden geben den Züchtern Orientierung bei der Sortenentwicklung.