Trotz langjähriger Züchtungsaktivitäten, zahlreicher Sortenzulassungen und steigendem Saatgutabsatz steckt die Ökopflanzenzüchtung noch in den Kinderschuhen. Der BÖLW schätzt, dass lediglich 10 bis 15 % des im Ökolandbau in Deutschland eingesetzten Saatguts aus ökologischer Züchtung stammen, EU-weit sind es noch nicht einmal 5 %. Die Ursachen für diesen geringen Anteil lassen sich nicht auf einen einzelnen Akteur zurückführen und umfassen die gesamte Wertschöpfungsgemeinschaft von der chronisch unterfinanzierten Ökozüchtung, die den Sortenbedarf bei Weitem noch nicht decken kann, über Bio-Gärtner und -Berater, die bei vielen Kulturen aus ökonomischen Zwängen konventionell gezüchtete (Hybrid-)Sorten bevorzugen, bis hin zum Kunden, der oft kein Bewusstsein für die Züchtungs- und Sortenfrage hat. Wie könnte also der "Hebel umgelegt" werden?
Der Beitrag zeigt beispielhaft, wie das Miteinander in der biologisch-dynamischen Wertegemeinschaft ausgebaut werden kann.