Der Öko-Gemüsebau und die gesamte Bio-Branche haben sich in den letzten Jahren enorm verändert. Immer größere Einheiten in Erzeugung, Verarbeitung und Distribution sind entstanden. Und obwohl der breit aufgestellte, „bunte“ Gemischtbetrieb das Idealbild ist, findet auch im Ökolandbau seit Jahren Spezialisierung statt. So wurden auch Saatgutgewinnung und Züchtung - lange Zeit traditioneller Bestandteil des Pflanzenbaus - zum „ausgelagerten Expertenwissen“. Heute stammen die im Anbau verwendeten Saaten größtenteils von wenigen weltweit agierenden Konzernen, und bei vielen Kulturen sind Hybridzuchtprogramme Standard. Hybriden sind aufgrund der meist höheren Erträge und bestechenden Einheitlichkeit im Vergleich zu samenfesten Sorten auch in der Ökolandbau-Praxis weit verbreitet; im Umkreis der biologisch-dynamischen Bewegung gab es allerdings schon früh skeptische Töne bezüglich der Nahrungsqualität von Hybriden. Gemeinsam Alternativen zu entwickeln, das ist Motivation der FAIR-BREEDING®-Partnerschaft, die seit bald zehn Jahren mit Naturata International - Gemeinsam Handeln e.V. besteht. In Lebendige Erde (2/2016) zieht Michael Fleck Bilanz…