Ende Juli 2018 urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass mit modernen Mutagenese-Techniken veränderte Pflanzen rechtlich als gentechnisch verändert (GVO) einzuordnen sind. Mit einem derart eindeutigen Urteil hatten weder Befürworter noch Kritiker gerechnet. Und wenn es nach der globalen Saatgut-Industrie ginge, dann würden CRISPR/Cas und andere Laborverfahren schon längst den konventionellen Züchtungsalltag bestimmen. Von Verbrauchern und Gentechnik-Kritikern wurde das Urteil als großer Erfolg gefeiert. Befürworter versuchen seit der Urteilsverkündung allerdings, mit falschen Versprechungen eine Änderung des Gentechnik-Gesetzes herbeizuführen.
Mit dem Titel: "Falsche Versprechungen der Gentechnik entlarven. Gemeinwohlorientierter Fortschritt statt Saatgut-Monopoly" fand ein Kongress bei der BioFach 2019 statt. Die Referenten Dr. A. Hilbeck (IBZ, Zürich), N. Fuchs (GLS Treuhand) und M. Fleck (Kultursaat) spannten dabei den Bogen von der alten und "neuartigen" Gentechnik über die Herausforderungen der aktuellen konventionellen wie ökologischen Lebensmittelwirtschaft bis zu den künftigen Ansätzen einer "integralen Produktivität". Den Messebesuchern wurde so die Bedeutung der ökologischen Pflanzenzüchtung noch einmal deutlich, eben nicht bloß ein "Nice-To-Have" sondern Teil der Lösung zu sein.