Zur effizienten Erzeugung von Hybridsorten bei Kohlarten (Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi etc.) kommen in der konventionellen Züchtung zunehmend Zellfusionsmethoden zum Einsatz. Mit diesen Laborverfahren werden Strukturen im Zellplasma z.B. von Rettich auf Blumenkohl übertragen, durch die die resultierenden Blumenkohlpflanzen keinen lebendigen Blütenstaub mehr bilden können. Derart pollensterile Sorten (CMS-Hybriden) sind nicht nachbaufähig. Zurzeit wird innerhalb des Öko-Landbaus der Umgang mit Sorten, die aus Proto- und Cytoplastenfusion hervorgegangen sind, intensiv disukitert. Denn während einerseits die Manipulation der natürlichen Reproduktionsfähigkeit auf breiter Basis abgelehnt wird, bringen pragmatische Vertreter ökonomische Erwägungen bei der Sortenwahl ins Feld. Andreas Thommen (FiBL, Schweiz) und Michael Fleck (Kultursaat e.V.) stellen jeweils kurz die sich gegenüberstehenden Standpunkte dar.