BLE-Projekt Knoblauch abgeschlossen

Entwicklung von Verfahren zur Reduzierung virusbedingter Qualitätsmängel bei Züchtung und Vermehrung von Knoblauchpflanzgut

Die Gewinnung von Knoblauchsteckgut erfolgt üblicherweise vegetativ. Auf diesem Wege der Vermehrung gelangt eine Vielzahl von Viren vollständig in das für die Knoblauchanbauer erzeugte Pflanzgut. Diese qualitativen Mängel im Pflanzgut führen oft zu Ertragsminderungen und so zu wirtschaftlichem Schaden, der letztlich den großflächigen Anbau von Knoblauch unwirtschaftlich werden lässt. 

In einem September 2016 bis Februar 2020 über das Programm zur Innovationsförderung des BMEL  geförderten Kooperationsprojekt von Bioland, JKI und Kultursaat wurde die Virusvielfalt bei Knoblauch untersucht. Dabei wurden im Ausgangsmaterial aller Sorten/Herkünfte/Varianten mehrheitlich Mischinfektionen von Viren aus der Gattung Poty-, Allexi- und Carlavirus gefunden. Sowohl die Symptomatik der virusbefallenen Pflanzen als auch der Zusammenhang von Virusbefall und Ertrag zeigten sich weniger eindeutig als gemeinhin angenommen. Ein Faltblatt fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen. Eine sich über die Projektlaufzeit auffällig robust erwiesene und mutmaßlich mit einer allgemeinen Virustoleranz gegenüber Poty-, Allexi- und Carlaviren ausgestattete Herkunft wurde mit der Sortenbezeichnung Thüla (KNO 22) beim Bundessortenamt angemeldet und erhielt Ende März 2021 die behördliche Zulassung.

Ausschnitt aus dem Schlussbericht: Symptombilder getesteter Blattstücke aus der Einzelpflanzentestung am 20. Mai 2019. Die Pflanzen der Sorte Ljubascha stammten (v.l.n.r) 1 und 2 vom Standort Lindewerra, Pflanzen 3 und 4 vom Standort Dörverden. (Fotos: D. Schmalowski, ©Julius Kühn-Institut)