Bellarubin

Sortenbeschreibung
Die Tomatensorte BELLARUBIN stellt eine weitere Bereicherung im Segment der bunten Tomatenvielfalt dar. Die Sorte ist geeignet für den extensiven Anbau im kalten Tunnel. Ihre braun bis tiefroten, mittelgroßen Früchte mit dekorativem Kelch gefallen schnell, der angenehm ausgeglichene Geschmack rundet den Eindruck ab. Der Ertrag ist zuverlässig und stabil über die gesamte Vegetation und für dieses Anbausegment im Bereich mittel bis gut. Von der Reifezeit liegt BELLARUBIN im mittelfrühen Feld.

Auffallend ist ihr dunkelgrünes, sehr vital wirkendes Laub und ihre gleichmäßige und stabile Pflanzengestalt. Diese Qualitäten machen sie auch für den Jungpflanzenwiederverkauf sehr attraktiv, da die Topfware gerade durch diese Eigenschaften ein sehr ansprechendes Jungpflanzenangebot ausmacht mit länger durchhaltender, stabiler Qualität.

An der Pflanze sind die Blattstiele, bezogen auf den Sprossstamm, nach unten geneigt. Die Blätter sind mittelgroß, oft einfach gefiedert und wirken dunkel und schwer in der Gestalt; sie strahlen eine tiefe Ruhe aus. BELLARUBIN wächst indeterminiert. Mit einem mittel bis kräftigen Wurzelsystem ist die Wuchsstärke ebenfalls mittel bis hoch. Die Internodienlänge ist mittel und insgesamt ist das Verhältnis von Blatt und Frucht sehr ausgewogen. Die anfangs sehr zurückhaltende Geiztriebbildung nimmt später etwas zu und kann auch an den Blütentrauben zu endständig vegetativem Durchwuchs in tolerierbarem Ausmaß führen. Der Zeitpunkt der ersten Blüte und auch der Reife liegen im mittleren Bereich. Der Fruchtbehang ist über die Pflanze sehr gleichmäßig.

Oft sind es sechs bis acht Früchte pro Rispe, nur manchmal verzweigt sich der Blütentrieb in zwei regelmäßig besetzte Äste. Der Ertrag ist über die Saison gleichmäßig und liegt im mittleren Bereich.

Das Fruchtgewicht beträgt durchschnittlich etwa 100 g. Die Fruchtform kann als verkehrt eiförmig beschrieben werden, also rund bis etwas länglich, mit leichter Spitze, die sich zur Reife hin fast auswächst. Die Frucht ziert ein hübscher Kelch, der gut an der Frucht haften bleibt und dazu eine ausgeprägte grüne Schulter, die auch zur Reife noch etwas bleibt. Manchmal ziehen sich sogar einzelne, spärliche, dunkelgrüne Streifen über die Frucht als eine Art unvollständige Flammung. Trotz ausgeprägter grüner Schulter ist keine Anfälligkeit für Grünkragen vorhanden. Die Frucht ist zwei- bis dreikammerig. Die Fruchtfarbe ist bräunlich, die sich bei Reife in ein tiefes Rot verwandelt. Sowohl die äußere Farbgebung als auch die Innendurchfärbung der Frucht sind bei Reife gut ausgeprägt. Die Fruchtfestigkeit ist mittel, zuweilen treten bei ungünstigen Verhältnissen zur Reife feine Risse in der Schale auf, typischerweise dann radial an der Kelchseite der Frucht, die jedoch gut vernarben. Mit Vollreife werden die Früchte zunehmend weich, von einer längeren Lagerung wird abgeraten.

Der Geschmack lässt sich durch angenehme Süße, eine milde Säure und ein ausgeglichenes und dennoch deutliches Aroma charakterisieren. Auch die Schale ist nicht zu fest, es bleiben keine störenden Reste. Insgesamt zeigt BELLARUBIN sensorisch einen ausgewogenen und sehr angenehmen Gesamteindruck.

Allgemein kann eine gute Robustheit festgestellt werden, auch durch die gute Wurzelkonstitution. Es gibt eine geringe Anfälligkeit für Blütenendfäule. In Lagen mit herausforderndem Phytophtora- und auch Cladosporium-druck können aber auch bezüglich dieser Pilze Befallssituationen auftreten. Aus der Erwerbsgartenbaupraxis wurde von der Schwäche bezüglich Phytophtora berichtet, das sollte unbedingt in gefährdeten Lagen bei der Sortenwahl berücksichtigt werden.

Als weitere kleine Schwäche der Sorte wurden aus der Praxis die teils auftretenden feinen Fruchtrisse in der Schale bemängelt. Diese gut vernarbenden Feinrisse führen nicht zu erheblichen Minderungen in der Fruchtqualität, optisch sind jedoch ein Mangel.


Sortenbiografie