Saragossa
Agronomische und qualitative Eigenschaften
SARAGOSSA ist ein rotgrüner, harmonisch wachsender Salat in der klassischen Bataviaform ohne Kopfbildung. Die schweren und kompakten Pflanzen sind sehr robust und haben eine gut geschlossene Unterseite. Die Sorte ist für die ganze Freilandsaison geeignet. Der Geschmack ist charaktervoll mit leichter Süße, die Konsistenz ist angenehm und wie bei Bataviasalaten häufig leicht sukkulent.
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Ergebnisse aus dem Versuchsanbau
Rückmeldungen aus dem Praxisanbau aus dem Jahr 2016:
Vorteile: Optisch sehr schöner und homogener Salat. Keine Kopfbildung, daher kaum Innenbrandgefahr. Großfallend, daher gut zu putzen ähnlich Maravilla.
Nachteile: Mehltauanfälligkeit stärker als anfangs beobachtet.
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Züchtungsgang
Die Sorte SARAGOSSA stammt aus einer Kreuzung des wilden Salates Lactuca serriola und der Eissalatsorte LAIBACHER EIS 4 mit dem Bataviasalat MARAVILLA DE VERANO in den Jahren 1997 und 1998. Im Laufe der Reinzucht entwickelte sich aus der spaltenden Nachkommenschaft im offenen Römertyp durch die Selektion auf schwere und kompakte Typen ein schöner Bataviasalat mit guten Kultureigenschaften. Die schwarze Samenfarbe ist ein Vermächtnis des wilden Salates, der auch unter der Bezeichnung Stachel-Lattich bekannt ist. Die Zuchtmethode der Einzelpflanzenauslese mit Prüfung der Nachkommenschaften wurde bei der Neuzüchtung und wird auch für die Erhaltungszucht angewendet. Besonderer Wert wurde bei der Selektion im Bestand von je ca. 100 Pflanzen auf die Geschmacksbonitur gelegt. Über den gesamten Züchtungsgang wurde von jedem einzelnen Samenträger ein Stückchen verkostet, um bitter oder unharmonisch schmeckende Pflanzen von der weiteren Zucht systematisch auszuschließen.
Der gesamte Züchtungsgang fand in der seit 1992 biologisch-dynamisch geführten Oldendorfer Saatzucht statt.
Die zugrunde liegende Zuchtlinie fiel in mehrjährigen Anbauversuchen positiv auf und wurde daraufhin zur Registerprüfung angemeldet. Unter anderem zeigte sich SARAGOSSA in den Versuchen im Rahmen von BÖLN-Projekten zur Salatzüchtung sehr stabil gegenüber dem Falschen Mehltau (hervorgerufen durch den pilzlichen Erreger Bremia lactucae) und überzeugte durch eine gute Pflanzengesundheit und einen ausgewogenen Geschmack.
Nach zweijährigem Registerprüfanbau am Prüfstandort Dachwig wurde Saragossa im November 2015 vom Bundessortenamt unter der Kennung SAK 728 zugelassen. Die Erhaltungszucht findet durch Ulrike Behrendt statt. Die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufssaatguts obliegen u. a. der bingenheimer saatgut.
Rechtlicher Status: Saragossa wurde nach Registerprüfung im November 2015 durch das Bundessortenamt mit der Kennung SAK 728 zugelassen.
Saatgutanbieter: Bingenheimer Saatgut
Züchterin: Ulrike Behrendt
Sortenbiografie




