Dario

Agronomische und qualitative Eigenschaften

DARIO ist ein grünlich-weißer flachrunder Kohlrabi mit kräftigem Laub und schneller bis mittelschneller Entwicklung für alle Anbauzeiträume. Im Vergleich zu ENRICO sind die Knollen etwas flacher und die Entwicklungszeit ist unter lichtarmen Bedingungen etwas länger. Die marktfähige Ernte liegt bei 90-100 % des Niveaus von klassischen (zellfusionsfreien) Hybriden. DARIO zeigt wenig Neigung zum Platzen und zur Violettverfärbung. Die Laubstiele sind kräftig und mittelaufrecht; das Laub selbst ist mittelhell und mittelstark, ausreichend für marktübliche 12er oder 18er-Kisten.

  • Ergebnisse von Qualitätsuntersuchungen

    DARIO wurde nach Bildschaffenden Methoden als eine qualitativ hochwertige Sorte eingestuft. Auffallend war die sehr feine, lebendig bewegte, dichte Benadelung der Kristallbilder, die eine fruchtartige Verfeinerung anzeigte. Die einzelnen Bilder waren lebendig bewegt und ganzheitlich ausgeformt. Allerdings fehlte DARIO bei den zu beschreibenden Bildern ein klein wenig ausbreitende Dynamik. Der Geschmack wurde als sehr süß, mit einem Hauch Bitterkeit, kohlbetont, mit nur leichter Schärfe, angenehm und in sich rund beschrieben. Im Vergleich zu den anderen getesteten Sorten und Linien hatte DARIO den niedrigsten Trockensubstanz- und Brixwert.

  • Züchtungsgang

    Die für den Herbstanbau im Jahr 2007 verfügbaren samenfesten Frühsorten TRERO (Roggli) und LOGO (Hild) sowie 17 frühe F1-Hybriden der Züchter Rijk Zwaan, Enza, Roggli, Hild, Takii und Sakata wurden als Ausgangssorten genutzt. Während der gesamten Entwicklungszeit fand die Selektion und Abblüte unter zertifiziert biologisch-dynamischen Bedingungen auf den Flächen der sativa Rheinau AG statt.  

    In einer ersten Sortenkreuzung blühten die 19 Sorten im Sommer 2008 in einer Gesamtzahl von rund 80 Pflanzen miteinander ab. Diese „Mischung“ wurde ab der Samenernte im Jahr 2009 als eine Population weiterbearbeitet. Der Züchtungsgang war einjährig mit einer Spätherbstselektion. Kriterien waren schnelle Entwicklung, aufrechtes Laub und flachrunde Knolle. Die angewendete Selektionsmethode war die Massenselektion von jährlich rund 300 Knollen in Praxisbeständen von ca. 3.000 Pflanzen. Die Überwinterung erfolgte im tiefen Kasten. Die Selektion gegen Holzigkeit erfolgte durch Anschneiden im Februar direkt vor Auspflanzung im ungeheizten Tunnel zur Abblüte. Die Saatguterträge betrugen rund 20 bis 30 Gramm pro Pflanze. Geschmackstests wurden durchgeführt, allerdings wegen zu stark abweichender Geschmäcker der Teilnehmer wieder aufgegeben.

    Praxisversuche und Markteinführung erfolgen von 2014 bis 2016 in italienischen Exportbetrieben.

    Die Sorte wurde im Jahr 2017 beim Bundessortenamt zur Registerprüfung angemeldet und erhielt im Dezember 2019 die Zulassung. Die Erhaltungszucht findet durch sativa Rheinau statt. Ebenso obliegen die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufssaatguts u. a. der sativa Rheinau AG.


Rechtlicher Status: Seit 2017 durch das Bundessortenamt zugelassen.

Saatgutanbieter: Sativa

Züchter: Friedemann Ebner, Sativa



Sortenbiografie