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Kultursaat - Newsletter April 2021

 
 

Liebe Leserinnen und Leser,


nach einem auffallend kühlen Frühjahr scheint sich nun endlich der Frühling durchzusetzen. In den Gärtnereien und Zuchtgärten wird gesät, pikiert, gepflanzt. Passend zur Saat- und Pflanzzeit haben wir unsere vergriffenen Probesaatguttütchen neu aufgelegt. Erfahren Sie mehr vom Tütchen „Buntes Batavia-Gemisch“ und welcher innovative Züchtungsansatz dahinter steht. Über die Bedeutung der Sortenwahl bei der Herstellung von Möhrensaft geht es in zwei Zeitschriftenbeiträgen, auf die wir Sie weiter unten aufmerksam machen. Lesen Sie auch unseren Literaturhinweis zum Thema Kohl.

Terminankündigungen finden Sie wie gewohnt am Ende des Newsletters.

Ihr Kultursaat-Team

 

Buntes Batavia-Gemisch



 

Ansicht der Probesaatguttüte Buntes Batavia-Gemisch.




 Ökologischer Salatanbau wird mit den sich ändernden Klimabedingungen zunehmend schwieriger. Ein massives Problem ist der Pilz Bremia lactucae, der den Falschen Mehltau als Krankheitsbild hervorruft; die bestehenden Resistenzen werden immer schneller durchbrochen, und es kommt zu Totalverlusten. Als möglichen Lösungsweg verfolgt Kultursaat-Züchterin Ulrike Behrendt seit vielen Jahren eine Strategie der Vielfalt. Im Vergleich zum Anbau von Sorten als einheitlichen, reinen Linien experimentiert sie mit sogenannten Liniengemischen, die sich jeweils aus etwa zehn Zuchtlinien von Salat zusammensetzen. Der Pilz trifft dabei auf eine lebendige Vielfalt statt einen uniformen Salatbestand, was die Ausbreitungsmöglichkeiten des Pilzes im Salatbeet stark reduziert und so die Ertragssicherheit erhöht. Gefördert wird der innovative Züchtungsansatz seit 2011 über das BÖLN; Kultursaat kooperiert in diesem Forschungsprojekt mit dem JKI.

Erstmals stehen Saatgut-Proben mit dem jüngsten farb- und formenreichen "Batavia-Gemisch" für die Anbausaison 2021 als Saatgut für Versuchsanbau zur Verfügung. Sie haben Interesse, das Liniengemisch in Ihrem Betrieb oder Hausgarten zu testen? Dann melden Sie sich bitte in der Kultursaat-Geschäftsstelle.

Ulrike Behrendts Züchtungsstrategien bei Salat waren auch Thema in der April-Ausgabe des Naturkostmagazins Schrot & Korn. Lesen Sie mehr dazu in dem Beitrag von L. Frühschütz „Saatgut von morgen“.

Die dem Bunten Batavia-Gemisch zugrundeliegenden FuE-Aktivitäten fanden statt im Rahmen der aus Bundesmitteln geförderten Projekte „Regulierung des Falschen Mehltaus an Salat – Neue Lösungsansätze durch Erprobung feldresistenter Sorten aus biologisch-dynamischer Zucht in Kombination mit verschiedenen anbautechnischen und pflanzenstärkenden Maßnahmen“ (2007-‘12), „Neue Züchtungsstrategien bei Salat zur Anpassung an ökologische Anbaubedingungen und Verbesserung der Resistenz gegen Bremia lactucae“ (2011-‘14), „Entwicklung und Praxiserprobung eines neuen Züchtungskonzeptes für einen stabilen ökologischen Salatanbau“ (2017-’22).

 

Bio-Möhrensaft aus samenfesten Sorten


Welche Bedeutung die Sortenfrage bei der Verarbeitung von Möhren zu Saft hat, wurde jüngst in zwei Zeitschriftenbeiträgen thematisiert. Im Beitrag „Eine Frage des Geschmacks“ berichtete das Demeter Journal (1/2021) über die Naturkostsafterei Voelkel, die seit 2017 nur noch samenfeste Sorten in der Gemüsesaftproduktion verwendet. "Wir wollen gesunde Lebensmittel aus gesunden Strukturen! Dazu gehören samenfeste Sorten", ist Boris Voelkel überzeugt. Bei Möhren hat das Traditionsunternehmen aus dem Wendland über viele Jahre Erfahrungen mit den Kultursaat-Sorten 'Rodelika' und 'Solvita' gesammelt; eine Mischung daraus bringe "den perfekten feldfrischen Genuss in die Flasche"...

Im Magazin forschungsfelder (1/21) erschien unter dem Titel „Von besonderer Sorte“ ein Kurzbeitrag über das im Frühjahr 2020 gestartete und vom BMEL geförderte Projekt „EATMORE“. Koordiniert von Kultursaat untersuchen die Verbundpartner Universität Hohenheim, Universität Kassel, Forschungsring sowie assoziierte Praxispartner den Einfluss der Sorte, des Anbaustandorts und des Verarbeitungsverfahrens auf die Qualität von Bio-Möhrensaft. Geprüft werden fünf Kultursaat-Sorten und –Zuchtlinien neben einer Referenzhybride. Zur Charakterisierung der Saftqualität kommt ein breites, ganzheitliches Methodenspektrum zur Anwendung.

 Klick auf die Grafik öffnet Internetpräsenz zur Projektwebsite EATMORE.

 

Frisch vom Feld geerntete Möhren.


 

Literaturhinweis: „Kulturpflanzen in der Schweiz - Kohl (Brassica oleracea)“ von Peer Schilperoord



 

Titelseite Kulturpflanzen in der Schweiz


 Im letzten Newsletter haben wir ein Heft über Bete (Beta vulgaris) aus der Schriftenreihe „Kulturpflanzen in der Schweiz“ vorgestellt. Vor Kurzem ist ein weiteres Heft in derselben Schriftenreihe erschienen, dieses Mal über Kohl (Brassica oleracea). Auf 84 informativ bebilderten Seiten werden folgende Themen behandelt: Entstehungsgeschichte - Vielfalt der Wildformen - Vielfalt der Kulturformen - Meerkohl (Crambe maritima) - Plinius - Geschichte - Herbarbelege - von der Populations- zur Hybridsorte - Kohlzüchtung in der Schweiz - die Sammlung der Genbank. Dieses und weitere Hefte u.a. über Bete, Mohn, Ackerbohne und Erbse finden sich auf www.berggetreide.ch oder auf www.researchgate.net

 

Termine




Jungpflanzenmarkt in Bingenheim


! Terminänderung ! - Mittwoch, 05. bis Sonntag, 09. Mai 2021, Bingenheim, Hessen

Die Gärtnerei der Lebensgemeinschaft Bingenheim veranstaltet jedes Frühjahr einen Jungpflanzenmarkt, auf dem unter anderem Jungpflanzen von Kultursaat-Sorten zu finden sind. Nähere Informationen sind auch über die Internetseite der Lebensgemeinschaft Bingenheim zu finden.

 

Sommertreffen des Initiativkreises


Freitag, 16. bis Sonntag, 18. Juli 2021 im Vorallgäu

Im Rahmen des Sommerinitiativkreistreffens sind u.a. Besuche auf den Betrieben von Peter Kiefer in Rot an der Rot und Familie Funk in Oberndorf am Lech vorgesehen.

 

Wintertreffen des Initiativkreises


Freitag, 19. bis Sonntag, 21. November 2021, Ort wird noch bekannt gegeben

Das Wintertreffen des Initiativkreises für Gemüsesaatgut aus biologisch-dynamischem und organisch-biologischem Anbau bietet den Rahmen für die MV von Kultursaat.



 
 
 

Kultursaat e.V.

Züchtungsforschung, Kulturpflanzenentwicklung
und -erhaltung auf biologisch-dynamischer Grundlage

Kronstraße 24 ▪ 61209 Echzell ▪ Tel. 06035 60498-60
kontakt@kultursaat.orgwww.kultursaat.org

Vereinsregister Friedberg VR 2188