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Liebe Leserinnen und
Leser,
auch in den Zuchtgärten ist der lange
und besonders warme Sommer vorbei. Frucht- und
Samenreife haben sich in der goldenen Herbstsonne
vollziehen können. So geht auch das Ergebnis der
Selektionsarbeit und anderer züchterischer Maßnahmen in
die nächste Generation. Samenernte und ‑aufbereitung
prägen nun den Arbeitsalltag, damit das Saatgut in
vielen kleinen Einheiten trocken eingelagert werden kann
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bereit zur nächsten Aussaat. Wie das Vorgehen bei Gurken
aussieht, erfahren Sie in diesem Newsletter.
Wir berichten außerdem über die Arbeit
unserer Kohl-Fachgruppe, das mit Bundesmitteln
finanziell geförderte Projekt Beta-Divers und den
Fortgang der argentinischen Initiative Sembrar Eco.
Viel Freude beim Lesen!
Das
Kultursaat-Team
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Saatgut von Gurken für die weitere
Züchtung
Im Sommer, der "Zeit der
Fülle" wurden die schönsten Pflanzen, die
sogenannten Eliten, selektiert und untereinander gezielt
handbestäubt. Aus diesen Kreuzungsblüten wuchsen die
Samenträgerfrüchte, in denen nun (bis in den Herbst
hinein) das kostbare Saatgut für die Weiterzucht zur
Reife gekommen ist.
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Im Fruchtinnern sind die Samen von
gallertartigem Gewebe umgeben, nährend und schützend
beim Heranwachsen, jetzt nach der Ausreife aber nicht
mehr nötig und vielmehr Nährboden für Fäulnis. Für die
Aufbereitung des Saatgutes wird das Frucht-fleisch
ausgekratzt. Jede Kreuzungsnachkommen-schaft wird
einzeln im Glas einem Vergärungsprozess zugeführt, bei
dem mittels häufigem und regel-mäßigem Umrühren und
unter warmen Bedingungen der gallertige Mantel um das
Samenkorn mikrobiell abgebaut (wie "verdaut")
wird. Befreit sinken die schwereren Samenkörner nun im
Gefäß zu Boden und können von den übrigen, anhaftenden
Substanzen freigewaschen und abschließend behutsam
getrocknet werden.
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Kopfkohl in der
Gesamtschau
Mitte September trafen sich bei
noch hochsommerlichen Temperaturen alle Züchterinnen und
Züchter, die an der Weiterentwicklung von Kopfkohlsorten
arbeiten, zum fachlichen Austausch (siehe Foto oben).
Ort dieses Fachgruppentreffens war der Dottenfelderhof,
auf dem auch mehrere Kultursaat-Kohlzüchtungen
entwickelt worden sind: Rodynda,
Dottenfelder Dauer, Dowinda,
Donator und Domarna.
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Schwerpunkt der September-Zusammenkunft
waren Rot- und Weißkohl; sowohl bereits fertige Sorten
als auch Linien aktueller Zuchtprojekte und Sorten aus
der aufgebauten Sammlung (EHZ-Bank) wurden in einer
Gesamtschau wahrgenommen. Obwohl der Sommer für Kohl zu
heiß war und die Niederschläge wie fast allerorts
ausgeblieben sind, konnte in einem vorbildlich
gepflegten, gut gewachsenen Bestand eine zielführende
Bewertung vorgenommen werden. Die zahlreichen
Beobachtungen und Diskussionsergebnisse der Fachgruppe
werden in die weitere Züchtung mit
einfließen.
Auf dem geschichtsträchtigen
Dottenfelderhof haben die Forschungs- und
Züchtungsaktivitäten diesen Herbst durch Flächenverkauf des Landes Hessen
an die "Dottenfelder Bodenstiftung für die
Ausbildung, Erforschung und Erprobung
biologisch-dynamischen Landbaus" eine langfristige
Sicherung bekommen. Das ist eine ermutigende
Perspektive.
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Wie weit ragt der Strunk in den Kohlkopf hinein, wie
groß ist er und wie aufrecht? Diese Fragen werden
bei der Selektion von Kopfkohl berücksichtigt.
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Wie großfallend, glattschalig, tiefrot, laubstark,
einheitlich etc. sind diverse Rote Bete Sorten?
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Beta-Divers im zweiten
Projektjahr
Beta-Divers ist eines von fünf
durch das Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten
F&E-Projekten, die derzeit bei Kultursaat in
Kooperation mit verschiedenen Partnern laufen. Trotz
extremer Trockenheit an den Züchtungsstandorten De Beersche Hoeve (NL) und
Bingenheim sowie Starkregen direkt nach der Aussaat bei
unserem Projektpartner Universität Hohenheim waren die
Versuchsbestände diesen Herbst erstaunlich gut
entwickelt. Die Ernte und Rübenbonituren sind
erfolgreich abgeschlossen, für die weiteren
inhaltsstofflichen Analysen und sensorischen
Untersuchungen wurden Proben eingelagert.
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Mitte September kamen die Projektpartner
zu einem Workshop in Hohenheim zusammen. Neben einer
Feldbegehung stand die Verkostung verschiedener
Rote-Bete-Saftproben im Fokus des Treffens. Dabei
zeigten sich bemerkenswerte Geschmacksunterschiede
zwischen den verglichenen Sorten und Zuchtlinien.
Insbesondere unser Praxispartner aus der Saftherstellung
bereicherte die Zusammenkunft durch wertvolle
Diskussionsbeiträge zur Verarbeitung dieses in der
jüngeren Zukunft wieder stärker nachgefragten Gemüses.
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Beta-Divers wurde am 23. und 24.10. auf
den Innovationstagen der Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung in Bonn vorgestellt; nähere
Informationen und erste Ergebnisse zum Projekt können im
Tagungsband
nachgelesen werden.
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Keimende Saat in
Argentinien
Seit Jahresbeginn ist in
Argentinien die Saatgutinitiative Sembrar Eco
im Aufbau. Ausgehend vom Argentinischen Verein für
Biodynamische Landwirtschaft (Asociación para la
Agricultura Biológico-dinámica de Argentina, AABDA)
entsteht derzeit ein Netzwerk für
Kulturpflanzenentwicklung und Saatgutvermehrung. Über
das Vorhaben berichteten wir in unserem Newsletter im Dezember
2017. Was ist seither geschehen?
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Nach einem motivierenden Planungstreffen
der Gründungsmitglieder im Frühjahr, haben die
Aktivitäten im März (im dortigen Herbst) begonnen. Der
erste Einführungskurs zu Pflanzenzüchtung und Samenbau
wurde von 60 Teilnehmern besucht, der Folgetermin diesen
November ist bereits ausgebucht. Ein Netzwerk von 7
Saatgutvermehrern aus 5 verschiedenen Provinzen hat die
Arbeit aufgenommen mit dem Ziel, in der aktuell
beginnenden Anbausaison 30 Sorten biologisch-dynamisch
zu vermehren. Besondere Unterstützung erfährt das
Projekt durch die staatliche landwirtschaftliche
Beratungsstelle, u.a. im Bereich von
Laboruntersuchungen, Saatgutreinigung, Zugang zur
nationalen Genbank und Import von Saatgut aus dem
Ausland.
Fürs kommende Jahr steht
insbesondere der Aufbau des Saatgutvertriebs im
Vordergrund. Die Firma wird sich um die Koordination der
Vermehrung, Saatgutaufbereitung und Vermarktung kümmern.
Zurzeit werden Spenden zur Finanzierung von
Saatguteinkäufen, für einen Kühlraum sowie für
Saatgut-Reinigungsgeräte gesammelt. Helfen, können Sie
gern hier.
Mehr
Informationen zum Projekt (auch auf Deutsch) erhalten
sie auf der Website von Sembrar
Eco.
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Wintertreffen des
Initiativkreises
Freitag, den 16. bis Sonntag,
den 18. November in Fleckenbühl, Hessen
Der Initiativkreis
für Gemüsesaatgut aus biologisch-dynamischem und
organisch biologischem Anbau trifft sich
jährlich zweimal, nämlich einmal im Sommer und einmal im
Winter. Im November 2018 findet die Zusammenkunft auf
Hof Fleckenbühl (nahe Marburg) statt. In die
Veranstaltung eingebettet sind am Freitag die
Hauptversammlung von bingenheimer saatgut AG und am
Samstag die Mitgliederversammlung von Kultursaat e.V.
Saatguttagung der
Zukunftsstiftung Landwirtschaft
Samstag, den 26. Januar 2019
in Kassel
Pflanzen zu züchten, die den
verschiedenen Ansprüchen von Seiten der Anbauer*innen,
Verarbeiter*innen und Verbraucher*innen gerecht werden,
ist eine wahre Kunst und bedarf einer engen Kooperation
entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wie dies
gelingen kann, wird am 26. Januar 2019 auf der jährlich
stattfindenden Saatguttagung im Anthroposophischen
Zentrum diskutiert. Anmeldung über die Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
BioFach
Mittwoch, den 13. bis Samstag,
den 16. Februar 2019
Auf der weltweit größten Fachmesse
für Bio-Lebensmittel in Nürnberg wird Kultursaat sowohl
auf der Sonderausstellung "Bio von Anfang an"
am Eingang als auch am Stand 311 in Halle 7 vertreten
sein.
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