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Liebe Leserinnen und
Leser,
aus den warmen Stuben hinaus in die
Kälte blickend, können wir an diesen adventlichen Tagen
über das zu Ende gehende Jahr nachsinnen... Bei
Kultursaat schauen wir auf ein ereignisreiches Jahr
zurück. 2017 wurden sechs Neuzüchtungen ins behördliche
Sortenregister eingetragen, vier nach erfolgreich
abgeschlossener Registerprüfung und zwei als sogenannte
Amateursorten gemäß Richtlinie 2009/145/EG. Weitere 12
Kandidaten befinden sich im Anmeldeprozess. Aktuelle Beiträge zu unseren
Aktivitäten finden Sie das ganze Jahr über auf unserer
Website.
Kultursaat leistet einen wichtigen
Beitrag zum Erhalt der Biodiversität! Lesen Sie
nachfolgend mehr über unsere Auszeichnung
im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Außerdem
erfahren Sie in diesem Newsletter, was wir unternehmen,
damit die bekannte Möhrensorte Rodelika ihren typischen
Geschmack über die Jahre behält - das ist nämlich nicht
selbstverständlich. Wir stellen Ihnen auch kurz die
Initiative Sembrar Eco vor, die sich zum
Ziel gesetzt hat, eine unabhängige
Bio-Saatgut-Versorgung für Argentinien
aufzubauen.
Falls er sie noch nicht erreicht
hat, empfehlen wir Ihnen den Infobrief des Saatgutfonds, in
dem u.a. die Sonnenblumenzüchtung in Rheinau an die
spätsommerliche Sonne erinnert.
Wir wünschen
Ihnen eine freudvolle, friedliche
Weihnachtszeit.
Das Kultursaat-Team
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Kultursaat, ein Projekt der
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Zum feierlichen Abschluss unserer
Mitgliederversammlung am 18. November 2017 in
Fleckenbühl war Jörg Hütter vom Demeter e.V. Überbringer
der frohen Kunde und einer Urkunde: Kultursaat e.V.
wurde im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt
ausgezeichnet!
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Diese Würdigung wird an Projekte und
Akteure verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise
für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.
Die Züchterinnen und Züchter von Kultursaat haben in
ihren Zuchtgärten bereits über
80 samenfeste Neuzüchtungen bei Gemüse
entwickelt. Etwa 300 laufende
Züchtungsforschungsprojekte sind Grundlage für die
Entwicklung weiterer biologisch-dynamisch gezüchteter
Sorten. In diesem Sinne leistet Kultursaat einen Beitrag
zum Erhalt der Vielfalt in unseren Gärten und ist
Pfeiler einer zukunftsfähigen Ernährungssicherung. Diese
Leistung der Kultursaat-Züchterinnen und -Züchter
überzeugte die Jury.
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Kultursaat-Arbeit als nachahmenswertes Projekt
ausgezeichnet!
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Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt
findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade
Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten
Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen
wurde. Ziel dieser internationalen Dekade ist es, den
weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt
aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine
Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in
Deutschland an - gern helfen wir dabei nach Kräften
weiter mit!
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Wie bleibt eine Möhre lecker?
Seit mehr als 25 Jahren gibt es
die Möhrensorte Rodelika. Was bei Äpfeln und
Kartoffeln die Regel ist, zeigt sich bei Gemüse als
Ausnahme: Rodelika hat sich einen Namen gemacht
und ist bei zahlreichen Kunden von Bio-Lebensmitteln
bekannt. Auf Saftflaschen und Babybrei-Gläschen ist die Sorte
zu entdecken. Dies verdankt sie nicht zuletzt ihrem
hervorragenden Geschmack.
Damit Rodelika
als Saatgut und schließlich als Gemüse mit den
sortentypischen, besonderen Eigenschaften über die Jahre
hinweg angeboten werden kann, ist eine fortlaufende
Arbeit nötig, die sogenannte Erhaltungszucht. Zu diesem
Zweck wird jedes Jahr auf dem Dottenfelderhof in Bad
Vilbel ein Auslesebestand angebaut, aus dem nur die
geschmacklich besten Rüben der äußerlich unversehrten,
abgestumpften und sortentypisch leicht konischen Besten
als Samenträger für die Hochvermehrung ausgewählt
werden.
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Bei der Selektion wird zunächst vor
allem auf Feldgesundheit, Ertrag, gleichmäßig
intensivorangene Durchfärbung und Glattschaligkeit
geachtet. Damit auch der für Rodelika typische,
kräftig-markante Geschmack erhalten bleibt, wird jede
einzelne vorselektierte Möhre vom Züchter mit seinem
Team verkostet. Von über 1.000 Möhrenexemplaren wird
jeweils ein Stück im unteren Rübenviertel abgeschnitten
und geschmacklich geprüft. Das ist sehr aufwändig. Nur
die für gut befindenden, leckersten Einzelmöhren werden
im nächsten Frühjahr - mit abgeschnittener Spitze -
wieder gepflanzt und zur Samenreife gebracht. Aber die
Mühe lohnt sich: Rodelika ist nach wie vor ein
Geschmackserlebnis.
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Auch Argentinien braucht eine
unabhängige Bio-Saatgut-Erzeugung!
Durch den Einfluss multinationaler
Agrarkonzerne wie Monsanto und Syngenta haben sich in
den vergangenen Jahrzenten riesige Landstriche
Argentiniens in industriell bewirtschaftete Monokulturen
verwandelt. Inmitten dieses sozialen und ökologischen
Desasters erwacht gegenwärtig ein Bewusstsein für eine
nachhaltige Form der Landwirtschaft. Aufkeimenden,
zukunftsweisenden Initiativen fehlt jedoch eine
entscheidende Grundlage: ökologisch erzeugtes Saatgut
nachbaufähiger Sorten.
Einige Bäuerinnen und
Bauern haben begonnen, ihr Saatgut selbst zu gewinnen.
Weil aber das Handwerkszeug und Wissen der
Saatgutvermehrung nicht bekannt sind, ist die
Saatgutqualität mangelhaft und unzuverlässig. Unter dem
Dach des biologisch-dynamischen Vereins in Argentinien
ist aktuell die Saatgutinitiative Sembrar Eco in Aufbau. Die
Initiative möchte:
- eine Bestandsaufnahme lokaler nachbaufähiger Sorten
durchführen,
- Bäuerinnen und Bauern in ökologischer
Saatgutvermehrung schulen,
- ein Netzwerk von Saatgutvermehrern etablieren und
- ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen zur
Vermarktung ökologischen Saatguts aufbauen.
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Einer der Initiatoren, Alex Edleson, hat
2015/16 die Fortbildung von Kultursaat absolviert und
auf zwei Kultursaat-Standorten mitgearbeitet, um sich
Fachwissen und praktische Erfahrungen in der
biologisch-dynamischen Gemüsezüchtung und
Saatgutvermehrung anzueignen. Für das erste Projektjahr
2018/19 wird eine Anschubfinanzierung von 40.000 €
benötigt.
Helfen Sie mit Ihrer Spende, den Bäuerinnen und
Bauern Argentiniens ökologisches Saatgut aus
samenfesten Sorten in die Hand zu geben!
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gooding - für Kultursaat
Wer
noch Geschenke online bestellen möchte, kann das mit
einer finanziellen Unterstützung für unseren Verein
kombinieren, nämlich über das Spendenportal gooding:
Bevor Sie auf den gewünschten Onlineshop gehen, machen
Sie einen Umweg über die Internetseite www.gooding.de. Dort wählen Sie
Kultursaat e.V. als zu unterstützenden Verein und lassen
sich zum gewählten Onlineshop weiterleiten. Zwischen 5
und 17 % des Einkaufspreises werden uns gespendet. Dafür
müssen Sie selbst keinen zusätzlichen Cent bezahlen! Ein
kleiner Beitrag, der sich für uns lohnt.
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Saatgut-Tagung
Die Tagung unter dem diesjährigen Titel
"Was uns ernährt - Beiträge der ökologischen
Pflanzenzüchtung" findet am 27. Januar 2018 statt
und richtet sich damit an Fachpublikum wie auch an
interessierte Laien. In Vorträgen und Arbeitsgruppen
werden aktuelle Themen aus dem Bereich ökologischer und
biologisch-dynamischer Pflanzenzüchtung behandelt.
Tagungsbeitrag 35 €, Anmeldung bis zum 24. Januar über
die Zukunftsstiftung
Landwirtschaft.
BioFach
Mittwoch, den 14. bis Samstag, den 17.
Februar 2018, Nürnberg. Auf der weltweit größten Fachmesse für Bio-Lebensmittel
wird Kultursaat sowohl auf der Sonderausstellung
"Bio von Anfang an" am Eingang als auch am
Stand 311 in Halle 7 vertreten sein.
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