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Liebe Förderer, Interessierte,
Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
der Herbst ist da, mit spürbar kühleren
Nächten, bunt leuchtenden Blättern, prächtigen Früchten…
Auf unseren Züchtungsstandorten stehen letzte
Fachgruppen-Treffen, Bonituren, Ernten und „winterfest
machen“ an. Und für die Finanzierung der Forschungs- und
Entwicklungsprojekte werden Förderanträge gestellt und
Berichte verfasst.
Seit unserem letzten Newsletter gab es
verschiedene Vororttermine, zu denen wir uns mit
Praxisakteuren, Beratern, Wissenschaftlern und weiteren
Interessierten über unsere Ansätze und Sorten
ausgetauscht haben – darüber möchten wir im Folgenden
berichten.
Viele Grüße aus Bingenheim
Das Kultursaat-Team
PS: Das Foto ganz oben (sog. Teaser)
zeigt die herbstliche Stimmung zurzeit in Bingenheim.
Darauf sind einige der – sehr engagierten –
Teilnehmer_innen unserer Züchtungsfortbildung
zu sehen, die vergangenes Wochenende den Radicchio-Acker
von Kornelia Becker (in der Mitte mit grünem Oberteil)
besuchten.
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Sommer-Initiativkreis-Treffen
Die Luft war nordisch-frisch, der
Empfang warm! Vom 17. bis 19. Juli traf sich der Initiativkreis
für Gemüsesaatgut aus biologisch-dynamischem
Anbau erstmalig auf dem Christiansen‘s Hof in
Esperstoftfeld, Schleswig-Holstein. Auf diesem
Bioland-Betrieb hat der 2010 gegründete saat:gut e.V.
seinen Sitz. Wir durften uns über deren Erwerbsanbau und
Züchtungsaktivitäten mit Schwerpunkt Blumenkohl und
Brokkoli informieren. Trotz sandiger Böden schaffen es
Heinz-Peter Christiansen und sein Team, prächtig-grüne
Kohl-Pflanzen zu kultivieren. Auch das Projekt apfel:gut
konnten wir kennen lernen und so Eindrücke über einen
ganz anderen Züchtungsbereich gewinnen. Besonderes
Augenmerk liegt dort auf Resistenzen gegenüber Schorf,
Mehltau und Obstbaumkrebs. Die neuen Sorten sollen
möglichst robust sein, um den Kupfereinsatz gegen den
genannten Krankheiten minimieren zu können. Neben den
bekannten Mitgliedern des Initiativkreises bereicherten
dieses Treffen auch neue Interessierte aus Handel und
Anbau.
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Verschiedene Kultursaat-Zuchtlinien und -Sorten
wurden mit Hybriden im Vergleich angebaut und zur
Begutachtung auf dem Christiansen’s Hof
ausgelegt.
Aufgeschnittene Kohlköpfe zur Beurteilung der
Innenqualität auf dem Züchtungs- und Sortentag.
(Foto/Copyleft: Marek Thielemann)
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Züchtungs-
und Sortentag
Seit 2006 laden Kultursaat und
Bingenheimer Saatgut jährlich zum Züchtungs- und
Sortentag ein, um mit Anbauern und Handelsvertreter in
Austausch zu kommen. Am 26. August war es wieder so
weit: Auf Hof Großholz (bei Eckernförde) stand eine
beachtliche Vielfalt an Sorten und Zuchtlinien zur
Begutachtung bereit. Die vorgestellten Sorten trafen auf
reges Interesse – ebenso wie die professionellen
Pflegearbeiten mit Pferden, die von erfahrenen
Mitarbeitern des Hofes liebevoll durchgeführt werden.
Etwa 120 Teilnehmer_innen waren gekommen, mehr als je
zuvor.
Wir freuen uns über die steigende Zahl
der ökologisch gezüchteten Sorten (u.a. 71 Kultursaat-Sorten,
Stand 12.10.2015) und natürlich auch darüber, dass sie
zunehmend in der Praxis Verwendung finden. Allerdings
betonte Michael Fleck in Großholz einmal mehr: „Vor
vierzig Jahren wurden die ersten Hybridsorten
entwickelt, deren Dominanz im heutigen Gemüsesortiment
Fakt ist. Um die Jahrtausendwende wurden bei Kohl
CMS-Hybriden [cytoplasmic
male sterility]
eingeführt, die wegen der damit verbundenen
Zellfusionsverfahren im verbandsorganisierten Ökolandbau
nicht verwendet werden dürfen. Und jetzt sind die
sogenannten „neuen Techniken“ der Züchtungsindustrie auf
dem Vormarsch. Ob Oligonukleotid gesteuerte Mutagenese
(wie beim Raps der Firma Cibus) oder Zinkfinger
Nukleasen… die auf diese Weise vorgenommenen
Genmanipulationen sind im Endprodukt nicht nachweisbar,
aber sie greifen empfindlich unterhalb der Zellebene
ein. Sie sind mit den Prinzipien der Ökolandwirtschaft
und Ökozüchtung nicht vereinbar!“
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Die Erwartungen an Brokkoli sind zahlreich - diese
wurden beim Workshop am 29. September in Hohenheim
diskutiert.
Herrliches Herbstwetter beim Brokkoli-Workshop in
Hohenheim
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Brokkoli-Workshop
Samenfest, lecker und gesund – so soll
der Brokkoli für den Ökolandbau sein! Durch das Verbot
von CMS-Hybriden im Verbandsbiobereich (z.B. Demeter,
Bioland, Gäa, Naturland) wurde die Sortenauswahl an
Brokkoli für die Praxis deutlich eingeschränkt. So hat
sich Kultursaat der Entwicklung neuer samenfester
Brokkolisorten aus langjährig bearbeiteten
Zuchtpopulationen und bestehenden, „alten“ samenfesten
Sorten angenommen. Seit Herbst 2011 laufen die
Brokkoli-Aktivitäten der Kultursaat-Züchter Christina
Henatsch und Thomas Heinze in einem Kooperationsprojekt mit der
Universität Hohenheim. In diesem Rahmen tauschen
sich Vertreter aus Anbau- und Züchtungspraxis, sowie
Vertreter von Forschung und Beratung regelmäßig aus. Am
29. September fand ein solches Treffen in Hohenheim
statt. Am Feldrand in Kleinhohenheim aber auch anhand
von Proben vom beteiligten Praxisbetrieb Reyerhof (C.
Simpfendörfer) wurde intensiv diskutiert. „Im Vergleich
zu dem, was wir vor zwei Jahren gesehen haben, lässt
sich da schon mit dem einen oder anderen arbeiten“,
waren sich Christoph Simpfendörfer und seine Kollegen
einig. Deshalb soll der probeweise Praxistest einzelner
Brokkoli-Zuchtlinien in den nächsten Jahren ausgebaut
werden.
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Termine
Winter-Initiativkreis-Treffen
Vom 20. bis zum 22. November werden wir
auf dem Bauckhof in Amelinghausen im Rahmen des
Winter-Treffen des Initiativkreises zusammen kommen. Am
Samstagvormittag wird unsere jährliche
Mitgliederversammlung stattfinden, zu der Sie herzlich
eingeladen sind – neben Mitgliedern sind auch Gäste
willkommen!
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